Panikattacken Was tun als Partner

Panikattacken sind eine ernste und oft überwältigende Erfahrung für die Betroffenen. Doch nicht nur die betroffene Person selbst leidet darunter, auch für Partner und Angehörige kann es herausfordernd sein, mit solchen Situationen umzugehen. In diesem Artikel werden wir detailliert erläutern, was Panikattacken sind, wie man sie erkennt und wie man als Partner am besten unterstützen kann.

Was sind Panikattacken?

Panikattacken sind plötzliche und intensive Angst- oder Panikgefühle, die ohne erkennbare Ursache auftreten können. Diese Attacken können von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde andauern und gehen oft mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Zittern und Atemnot einher.

Symptome einer Panikattacke

Um zu verstehen, wie man als Partner helfen kann, ist es wichtig, die Symptome einer Panikattacke zu kennen:

  • Herzrasen oder erhöhter Puls
  • Schwitzen
  • Zittern oder Beben
  • Kurzatmigkeit oder das Gefühl, keine Luft zu bekommen
  • Engegefühl in der Brust
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Übelkeit oder Bauchschmerzen
  • Gefühl von Unwirklichkeit oder Losgelöstsein (Depersonalisation oder Derealisation)
  • Angst, die Kontrolle zu verlieren oder “verrückt” zu werden
  • Todesangst

Diese Symptome können äußerst beängstigend sein und die betroffene Person fühlt sich oft hilflos und isoliert.

Ursachen von Panikattacken

Die genauen Ursachen von Panikattacken sind nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, biologischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt.

1. Genetische Faktoren

Wenn in der Familie bereits Angststörungen oder Panikattacken aufgetreten sind, besteht ein höheres Risiko, dass auch andere Familienmitglieder betroffen sein könnten.

2. Biologische Faktoren

Veränderungen im Gehirn und ein Ungleichgewicht bestimmter Neurotransmitter können ebenfalls zu Panikattacken führen.

3. Psychologische Faktoren

Menschen, die unter hohem Stress stehen, traumatische Erlebnisse hatten oder an anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen leiden, haben ein höheres Risiko, Panikattacken zu entwickeln.

4. Umweltfaktoren

Lebensereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen, finanzielle Probleme oder große Veränderungen im Leben können ebenfalls Panikattacken auslösen.

Wie man als Partner unterstützen kann

Wenn Ihr Partner an Panikattacken leidet, gibt es verschiedene Wege, wie Sie helfen können. Hier sind einige praktische Tipps und Strategien, die Sie anwenden können, um Ihren Partner in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen.

1. Informieren Sie sich über Panikattacken

Wissen ist Macht. Je mehr Sie über Panikattacken wissen, desto besser können Sie verstehen, was Ihr Partner durchmacht. Lesen Sie Bücher, Artikel und wissenschaftliche Studien über Angststörungen und Panikattacken. Dies wird Ihnen helfen, die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen.

2. Bleiben Sie ruhig und unterstützend

Während einer Panikattacke ist es wichtig, dass Sie ruhig und unterstützend bleiben. Panikattacken sind für die betroffene Person extrem beängstigend, und Ihre Ruhe kann eine beruhigende Wirkung haben. Sprechen Sie leise und beruhigend und versichern Sie Ihrem Partner, dass die Attacke vorübergehen wird.

3. Ermutigen Sie zu langsamen, tiefen Atemzügen

Eine der effektivsten Methoden, um Panikattacken zu lindern, ist die Atemkontrolle. Ermutigen Sie Ihren Partner, langsam und tief zu atmen. Dies kann helfen, die physiologischen Symptome der Panik zu reduzieren. Eine einfache Technik ist das Zählen beim Einatmen (z.B. 4 Sekunden einatmen), das Halten des Atems für einige Sekunden und das langsame Ausatmen.

4. Seien Sie einfühlsam und geduldig

Empathie und Geduld sind entscheidend. Vermeiden Sie es, die Angst Ihres Partners zu minimieren oder zu entwerten. Sätze wie „Reiß dich zusammen” oder „Es ist doch nichts Schlimmes passiert” sind nicht hilfreich und können die Situation verschlimmern. Hören Sie stattdessen zu und bieten Sie Ihre Unterstützung an, ohne zu urteilen.

5. Helfen Sie, Auslöser zu identifizieren und zu vermeiden

Manchmal gibt es bestimmte Auslöser, die Panikattacken hervorrufen. Helfen Sie Ihrem Partner, diese Auslöser zu identifizieren und, wenn möglich, zu vermeiden. Dies könnte bedeuten, bestimmte Situationen zu meiden oder Strategien zu entwickeln, um besser mit diesen Auslösern umzugehen.

6. Unterstützung bei der Suche nach professioneller Hilfe

Es ist wichtig, dass Ihr Partner professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, wenn er regelmäßig Panikattacken hat. Ermutigen Sie ihn, einen Therapeuten oder Psychiater aufzusuchen. Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und Medikamente sind bewährte Behandlungsmethoden für Panikattacken.

Praktische Tipps für den Alltag

Neben den oben genannten Strategien gibt es auch einige praktische Tipps, die den Alltag erleichtern und Panikattacken vorbeugen können.

1. Ein strukturierter Tagesablauf

Ein strukturierter Tagesablauf kann helfen, Stress zu reduzieren und das Gefühl von Kontrolle zu stärken. Unterstützen Sie Ihren Partner dabei, einen festen Zeitplan für Schlaf, Ernährung und Bewegung zu erstellen.

2. Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung

Regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung können das allgemeine Wohlbefinden verbessern und Angstgefühle reduzieren. Planen Sie gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, Radfahren oder Yoga-Sessions.

3. Entspannungstechniken

Entspannungstechniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsübungen können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Ermutigen Sie Ihren Partner, regelmäßig solche Techniken zu praktizieren und nehmen Sie, wenn möglich, gemeinsam daran teil.

4. Ein unterstützendes Netzwerk

Ein starkes Unterstützungssystem ist wichtig. Ermutigen Sie Ihren Partner, sich mit Freunden und Familie zu vernetzen und über seine Erfahrungen zu sprechen. Manchmal kann es hilfreich sein, an Selbsthilfegruppen oder Online-Foren teilzunehmen, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Selbstfürsorge für den Partner

Es ist ebenso wichtig, dass Sie als Partner auf sich selbst achten. Panikattacken können auch für Angehörige belastend sein, und es ist wichtig, dass Sie Ihre eigene psychische Gesundheit im Auge behalten.

1. Setzen Sie Grenzen

Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und sicherzustellen, dass Sie sich nicht selbst überfordern. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sich selbst und tun Sie Dinge, die Ihnen Freude bereiten und Sie entspannen.

2. Sprechen Sie mit jemandem

Es kann hilfreich sein, mit jemandem über Ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen zu sprechen. Dies könnte ein Freund, ein Familienmitglied oder ein Therapeut sein. Das Teilen Ihrer eigenen Sorgen kann helfen, Stress abzubauen und neue Perspektiven zu gewinnen.

3. Lernen Sie, Nein zu sagen

Es ist in Ordnung, auch einmal Nein zu sagen. Wenn Sie sich überfordert fühlen, zögern Sie nicht, Aufgaben abzulehnen oder um Hilfe zu bitten. Es ist wichtig, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse nicht vernachlässigen.

Fazit

Panikattacken sind eine herausfordernde Erfahrung, sowohl für die Betroffenen als auch für deren Partner. Doch mit dem richtigen Wissen, Einfühlungsvermögen und Unterstützung können Sie Ihrem Partner helfen, diese schwierigen Zeiten zu bewältigen. Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind und dass professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden sollte, wenn die Panikattacken andauern oder sich verschlimmern. Gemeinsam können Sie und Ihr Partner Wege finden, um mit den Herausforderungen umzugehen und das Leben wieder in vollen Zügen zu genießen.